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Drei Mal Sex pro Tag – machen Pilze Ramazzotti zum Potenz-Protz?

Aller guten Dinge sind drei. Bei diesem Namen muss das wohl so sein! Eros – das klingt nicht nur wie Amore pur. Eros singt auch voller Inbrunst von Amore. Und er macht Amore. Angeblich drei Mal am Tag schreitet er zu Tat, verriet Schmusesänger Eros Ramazzotti in einem Interview mit der italienischen „Vanity Fair“.

Die Dauerbeglückte hat ebenfalls einen recht klangvollen Namen. Es ist Marica Pellegrinelli. Bei ihr fing Eros sofort Feuer, seither ist sie seine Flamme. Anfangs verweigerte sie ihm zwar sogar die Nummer von ihrem Handy. War aber wohl die letzte Verweigerung einer Nummer, denn jetzt ist die 23jährige die Numero Uno des 47jährigen und bekommt sogar ein Bambino von Mister Eros.

Sein drei-Mal-pro-Tag-Rezept wollte der italienische Pop-Charmeur allerdings nicht verraten. Also raten wir: Vieeel Spinat? Viagra etwa? Oder pushen ihn chinesische Raupenpilze zum Potent-Protz? Egal, ich finde sowieso, dass Michelle Hunziker viel besser zu ihm passte. Und wer weiß, ob die Neue auch so pflegeleicht ist …

http://www.youtube.com/watch?v=61GPibhkVEs

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Erotik-Schocker aus Frauenhand: Das Delta der Venus

„Poetisch und pornographisch, sinnlich und sensibel!“ Es sei ein „schamlos schönes Buch“, jubelte Henry Miller. Und tatsächlich, diese 15 Episoden stellen nahezu alles in den Schatten, was wir an erotischer Literatur aus der Feder einer Frau kennen. „Das Delta der Venus“ von Anais Nin, das sind aufregende Geschichten über Sex, Lust und Leidenschaft, geschrieben in Tagebuchform und mit einer Direktheit und sprachlichen Virtuosität, die noch heute ihresgleichen sucht.

Am besten gefällt mir die Vielfältigkeit der Geschichten. Und ich staune, was die Autorin sich schon damals traute (immerhin waren es die prüden 1960er). Woher sie wohl ihre Inspirationen hatte? Vielleicht von Künstlern wie Dali, Max Ernst oder Henry Miller, mit denen sie „verkehrte“(so steht es in ihrer Biografie). Jedenfalls bleibt es in dem Buch (handelt übrigens im Künstlermilieu) nicht beim „normalen“ Liebesakt zwischen Frau und Mann: gleichgeschlechtlicher Sex, Varianten in Richtung „unsanfte Verführungen“, Oralpraktiken, Onanie oder auch mal was Orgiastisches – alles beschreibt sie haarklein. Doch dabei wird sie nie zu ausschweifend oder gar pornographisch.

Die Geschichten sprühen nur so vor Erotik und der Schreibstil (whow!) ist schon fast irritierend offenherzig. Viele Frauen werden sich in den Figuren der Autorin wieder erkennen. Das liegt wohl am Kontrast zwischen männlicher und weiblicher Sicht auf die Erotik. Anais Nin beläßt es nicht bei detaillierten Schilderungen des sexuellen Aktes. Sie beschreibt auch die Gefühle, die uns Frauen in höchste Höhen katapultieren können.

“Das Delta der Venus” gilt als Klassiker der erotischen Literatur und wird auch von Männern gerne gelesen. Das mag wohl mit daran liegen, dass die Autorin in ihren Geschcihten gar nicht erst Zweifel aufkommen lässt: hier geht es nicht um Romantik und Blümchensex, viel mehr um Turbo-Erotik, pralle Lust und lodernde Leidenschaften …

Meine Meinung über das Buch: Inhaltlich delikat und absolut anregend, im Stil direkt aber auch sinnlich und sensibel. Wirklich ein frischer Kontrast zu all den weichgespülten (meist wohl von Männern lektorierten) „Frauenfantasien“, mit denen uns der Buchhandel der Gegenwart langweilt.

Hier gibt’s das Delta der Venus: Das Delta der Venus: Erotische Erzählungen

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Das sexuelle Leben der Frau Millet: Beischlaf-Schocker oder Schnee von gestern?

Wie geht es eigentlich Catharine M.? Lange Zeit rangierte ihr Buch mit dem verkaufsfördernden Schocker-Titel ganz weit oben auf den Bestsellerlisten der Buchwelt. Zur Erinnerung: Um nichts anderes als Sex, Sex und nochmals Sex geht es in der schonungslosen Biographie der freizüngigen Französin. Ist es nackte Pornographie, von den Medien zum „Erotikklassiker“ hochstilisiert – oder ein offener Bericht über den sexual way of life einer modernen, emanzipierten Frau? Darüber mache sich jede(r) selbst sein Bild. Fest steht jedenfalls, dass dieses Buch heute zu den Titeln gehört, die man angeblich unbedingt gelesen haben muss, um „mitreden“ zu können. So jedenfalls blasen es die Verlage durch ihre PR-Organe.

Inzwischen gibt es „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ sogar als Hörbuch. Dort trägt eine gewisse Marion von Stengel (großes Ausrufungszeichen) die Ausschweifungen der Catharine M. vor. Große Begeisterung entfachte sie nach Hörermeinung allerdings nicht. Der monotone Vortrag der Dame mit dem verheißungsvollen Namen gäbe der vermeintlichen Audio-Orgie den Rest, urteilt einer. Schon deshalb, weil sie den Text mit dem Charme und der Erotik eines Eiszapfens vortrage. Die Schilderung einer Beischlafszene mit mehreren Männern, so mäkelt’s anderenorts, sei etwa so anregend wie die Beschreibung eines Viertaktmotors aus einem Physikbuch. Zwar fehlerfrei, aber mit der Modulation einer Zeitansage, langweilig und schnell lese sie den Text herunter. Nun ja, möchte man zu bedenken geben, vielleicht bespricht sie ja hauptberuflich die Warteschleifen diverser Servicehotlines.

Eigentlich erstaunlich, wo doch die Autorin mit bewundernswertem Erinnerungsvermögen einen Koitus nach dem anderen aufzählt, gar mit der Akribie einer Buchhalterin. Meist jedoch ohne erwähnenswerte Handlung, ohne jegliche Spannung. Mit knisternder Erotik habe dies gar nichts zu tun, eher erwerbe man mit dem Kauf des Hörbuchs zugleich eine Lizenz zum Einschlafen, urteilt eine weitere Hörerin. Und der Versuch, Ihre „schlappe Rethorik“ mit Gossenausdrücken aufzupeppen, erhöhe den Unwillen, sich das Werk weiter zuzumuten, erst recht.

Meine Meinung: Unter dem Strich betrachtet, entpuppt sich das vermeintlich ’spektakulärste Buch‘ der letzten Jahre leider als Longtime-Langweiler. Die sexuellen Exzesse der Frau Millet mögen für sie selbst sicher interessant sein, für das große Publikum wohl weniger. Bei allem anfänglichen Wohlwollen, die Fließband-Vögelei reizt zwar irgendwann, aber nur zum Gähnen. Wer nach spannender Erotik sucht, kann sein Geld weitaus besser anlegen.