Mit Erotik konnte und wollte er nichts anfangen. „Reden Sie von Sex“, sagte Helmut Newton einmal in einem Interview mit dem Stern, „dann weiß ich, was gemeint ist.“ Damals erzählte er unter anderem auch von ersten Erektionen, lüsternen Geliebten („Ich vögelte mich durchs Mittelmeer. Ich hielt mich an die verheirateten Frauen um die Dreissig“) und von letzten Leidenschaften.
Der Altmeister der coolen Erotik-Fotografie (1920 – 2004) verknipste tausende Polaroid-Fotos. Damit wollte er sicherstellen, dass Einstellung und Belichtung korrekt sind. Normalerweise landeten sie im Müll. Seiner Witwe ist es zu verdanken, dass jetzt etwa 200 Vergrößerungen der Bilder in einer Ausstellung in Berlin gezeigt werden können.
Alle Aufnahmen zeigen den typischen Newton-Stil: Monströse Frauen in mondäner Umgebung und provokanter Pose, viele davon völlig nackt. Newtons Darstellung der Frau und die Einbindung von Fetisch-Objekten wie High-Heels oder Masken führten immer wieder zu hitzigen Diskussionen.
Die „richtigen“ Fotos erschienen später in Illustrierten und Magazinen wie etwa Stern, Focus, Vogue oder Elle.
Danke, Helmut!