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Maskierte Triebe

Wir wollen es nicht verletzen
unser wahres Gesicht.
Drum tragen wir Masken.
Doch drinnen revoltieren die Triebe.
Trügen auch sie Masken,
trockneten sie aus
wie ein steiniger See
und manch wilder Seufzer
verwirrte sich im Netz der Erwartungen –
von anderen geflochten für dich.

Aber in Nächten, wenn die Masken fallen
und du ihn von dir wirfst,
den Ballast, der dich entzweit,
schlüpfst du hinein in die weiße Dogge aus Porzellan.
Mit leuchtenden Augen aus dunkler Ecke heraus
träumst du vom Pfirsich der Leidenschaft
bis deine Zunge sich wölbt,
die eben noch aus Porzellan war.
Warmweich tropft
der Saft der frühen Freude
hinunter auf den Teppich,
der gepflastert ist
mit versuchenden Gedanken.

Carlos v. Kent