Schon der Maler Lucas Cranach machte 1492 auf Erotik. Das aber sichtlich sittsam. Und sehen durften es wohl nur die wenigsten. Die Zeiten änderten sich, die Maler wurden mutiger, malten Deftigeres. Nicht selten im Rausch. Wie van Gogh, der dabei ein Ohr verlor. Das habe am vielen Absinth gelegen, sagt man. Manche seiner Kunstkollegen experimentierten mit anderen Stimmungsanregern und Psycho-Shootern: etwa Alkohol, Morphium, Tabletten, Opium, Canabis, halluzinogene Pilze. Schwamm drüber!
Jedenfalls ganz schön heftig, was die Jungs schon damals mit ihrem Pinsel auf die Leinwand zauberten. Vieles davon verschwand dann auch prompt in den Kellern der Obrigkeit. Kein Wunder, gefallene Engel, Venus und Adonis beim Nacktflirt, verschwiegene Lustgärten, freizügige Bachantinnen … Vor-Bilder wie diese waren wahrlich nicht erwünscht.
Auch Amor, einer keuschen Dame namens Psyche mit seinem Liebespfeil nachstellend, unkeusche Nonnen beim lupenreinen Ringelrein mit Lüster-Mönchen und die Leda mit dem Schwan. Igitt, da wackelt der Beichtstuhl unter den Schockwellen der Unmoral, manch Geistlicher hatte beide Hände voll zu tun.
Unzüchtige Motive wie diese greift die Rubrik „Erotik“ der Webseite Schockwellenreiter.de auf. Viele damals mit dem Urteil skandalös gegeißelte Abbildungen werden aus dem Giftschrank der Vergessenheit geholt, kommentiert und erklärt. Zum Glück heutigen Geflogenheiten entsprechend.
Die Lena … äh Leda … mit dem Schwan ist nur eine von massenhaften Beispielen auf diesem Webseitenkosmos voll prallen Lebens. Und es geht quer durch die Epochen. Da gibt es Fesselspiele zu Kaisers Zeiten. Die Ikone der 1950er Jahre, Bettie Page, zeigt die Erotik der damaligen Zeit. Pin Ups und Playgirls aus dem Soldatenschrank tauchen auf und ab. Darüber konnte Kultknipser Helmut Newton nur schmunzeln. Und lichtete weitaus Freizügigeres ab.
Auch Kylie Minouge ist da, Shakira, na klar, und sogar Scarlett Johansson lässt gaaanz tief blicken.
Übrigens findet Ihr hier auch eine ganze Reihe von Bildern, die zwischenzeitlich bei flickr (hört, hört!) der Zensur zum Opfer gefallen waren. Das gilt natürlich nicht für das Comic-Video „Hühnerstriptease“. Das ist sogar jugendfrei. Ansonsten warten viele verborgene Schätze auf den neugierigen Surfer
Spannend, frivol, ästhetisch!
Kira O.
http://www.schockwellenreiter.de/categories/erotik/archiv/2008/01.html