Wie immer waren die Zeitungen mit den großen bunten Bildern beinahe live dabei: Eine nackte Prostituierte, eingesperrt in einem Schrank um Hilfe schreiend, das Hotelzimmer im Vollsuff verwüstet, so was darf der Reporter von Welt sich keinesfalls entgehen lassen. Offizieller Grund für den Ausraster: Sheen beschuldigte Christina Walsh (Pornofans besser unter Pseudonymen wie „Capri Anderson“ und „Alexis Capri“ bekannt), sein Portemonnaie geklaut zu haben. Wahrscheinlich war Walsh wütend. Sie sollte als Abendgage schlappe 12.000 Dollar bekommen. Ein Trinkgeld, wenn man bedenkt, dass Serienheld Sheen 600.000 verdient. Pro Serie wohlgemerkt. Wie viel das im Jahr ist, mag man sich gar nicht ausrechnen – Schwindelgefahr.
Jedenfalls, nach dem die Polizei angeordnet hatte, Charlie muss sich wegen seiner Verletzungen (aus der Randale im Hotelzimmer; Sachschaden 5.000 Dollar) im Krankenhaus behandeln lassen, hat er wohl vergessen, seine Gespielin zu löhnen. Die soll bis heute keinen amerikanischen Cent gesehen haben. Deshalb verkauft sie die Story jetzt in Eigenregie. An die Zeitungsjungs, die nicht live dabei waren.
Sheen sieht die ganze Geschichte eher gelassen. Kann er sich ja auch leisten, finanziell und prinzipiell. Je ruinierter der Ruf, desto ungenierter das Leben. Oder so. Und außerdem war das alles halb so wild. „Die Geschichte ist total aufgebauscht und hochgespielt und weit entfernt von der Realität des Szenarios“, teilte er RadarOnline.com mit. Da kam er gerade frisch aus dem Krankenhaus, bekanntlich sagen nach der Schimpfe vom Onkel Doktor die meisten die Wahrheit.
Oder er pokert frech um die Wahrheit herum. Denn eines bleibt für mich offen, liebe Leute: Warum hatte sich die käufliche Dame ausgerechnet im Wandschrank versteckt? Das Sieben-Geißlein-Spiel, das mit dem Kreideschnupfen, das hatten sie bestimmt schon durch. Da fragt man sich natürlich nach den wahren Motiven des schönen Charly. Verdient der Typ etwa zu viel Geld?
Aber auch eine andere Erklärung für den Amoklauf wäre denkbar: Das mit dem Wandschrank war eine Ente. So eine Meldung aus der Zeitung, die nicht stimmt. In Wirklichkeit, das vermutet Eure Vicky, führten die beiden ihr finales Gespräch nämlich nicht vor dem Schrank in der Wand sondern ganz profan vor dem Kühlschrank. Etwa so:
„Christina, wie sieht’s aus mit ein paar Spiegeleiern?“
„Okay, geht klar Charlie; Willst du sie gekocht oder gerührt?“