Wie sieht eigentlich der Alltag einer Telefonsex-Biene aus? Die Verfasserin des Webtagebuchs „Call me“ verrät es uns. Die Dame bietet nebenberuflich Verbalerotik an und plaudert aus dem Nähkästchen. Oder vom Bügelbrett aus, wer weiß das schon? Jedenfalls serviert sie skurrilen Geschichten vom Schrägsten. Von Kunden mit merkwürdigen Wünschen, von eifersüchtigen Ehefrauen und von Grenzwertig-Geplauder, auf das im Normalmodus wohl kaum jemand käme.
Zum Beispiel wollte ein Strippenkunde, dass sie errät, ob sein Orgasmus gefakt war oder nicht. Ein anderer hatte seinen Lieblingsstaubsauger live am Telefon dabei. Wieder ein anderer ist Gärtner, rammelte sich bei Kundinnen durch und erhielt dann das Angebot seines Lebens. Ein reicher Kunde wollte, dass er, der Gärtner es seiner Frau besorgte. Immerhin waren 1500 Euro dafür aufgerufen. Aber der zahlungskräftige Herr wolle ihm währenddessen von hinten, sagen wir mal: beiwohnen. Und genau das bereite ihm, dem Gärtner, Kopfzerbrechen.
Geschäftliche Interna berichtet sie, die sich Phonebitch nennt, auch. Ihre Kunden, so tönt sie ganz namensfrei und zahlensauber, seien ihr alle telefontreu. Und das, obwohl das Telefonsexgeschäft „fast überirdische Maßnahmen hier in Luxemburg annimmt“ (wahrscheinlich meint sie Ausmaße). In der Zwischenzeit, auch das erfahren wir noch, gäbe es tausende von Service-Nummern. Und die bieten nicht nur Telefonsex an. Einige fahren doppelgleisig und geben gleichzeitig noch die Wahrsagerin. Hoppla! Vielleicht noch ein wenig Schwarzer Peter per Telefon? Ganz schön heftig das!
Unter dem berühmten Strich bietet das Weblog einen schrillen Streifzug durch eine wundersame Welt, wo der Weg von der Erfüllerin diverser Dunkelphantasien zur sexuellen Seelsorgerin nicht weit ist. Die Kunden bezahlen teuer, nicht selten mit einer Ehescheidung. Vermutlich wegen astronomischer Telefongebühren.
Warum das Blog ausgerechnet am 3. September 2009 kommentarlos abbricht – keine Ahnung, vielleicht wegen Reichtum geschlossen? Vielleicht findet Ihr es ja heraus. Hier könnt Ihr in den süffisanten Seltsamkeiten surfen:
http://phonebitch.blogspot.com
Kira O.